Straßenbahn Linie 96

Die Straßenbahn Linie 96 –von der Machnower Schleuse bis nach Berlin/Mitte

Die Straßenbahn von Berlin -zunächst bis nach Teltow - wurde 1887 von Villenbesitzern aus Seehof in Form einer Dampfstraßenbahn initiiert. Am 1. Juli 1888 wurde die Strecke in Betrieb genommen und zum 15.10.1905 bis an die Machnower Schleuse verlängert. Ab 1907 wurde die Straßenbahn elektrifiziert. Nach Kriegsende und der Teilung Deutschlands fuhr die Straßenbahn von Tempelhof - Betreiber BVG West - und von Seehof bis zur Machnower Schleuse – Betreiber BVG Ost – und zurück. Der Straßenbahnbetrieb wurde zum 31.10.1961 und 1967 in Westberlin (West) eingestellt.

Über viele Jahrzehnte waren Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow durch die Linie 96 mit Lichterfelde und Berlin Stadtmitte / Behrenstr. verbunden.

Textauszug von http://heimatverein.teltow.de/strassenbahn-96.html 



Der Straßenbahnwagen am Rande der Kleinmachnower Schleuse ist ein 1936 gebauter Wagen der ehemaligen Straßenbahnline 96, der hier als Freiluftmuseum an die historische Straßenbahnlinie erinnert, die einst Tempelhof mit Kleinmachnow verband.



Bereits 1887 wurde eine Straßenbahn von Groß-Lichterfelde (heute Lichterfelde-Ost) nach Teltow mit einer Länge von 5,2 km als Dampfstraßenbahn gebaut, die wegen ihrer etwas schwachbrüstigen Lokomotiven, die an der leichten Steigung in Seehof schon mal aus der Puste kamen, im Volksmund »Lahme Ente« genannt wurde. 1891 wurde die Strecke um 3,6 km bis Stahnsdorf und 1905 um weitere 1,7 km bis zur damals gerade fertiggestellten Machnower Schleuse verlängert. Der Kreis Teltow, zu dem damals noch der ganze Süden des heutigen Berlins, d.h. der Grunewald, die Gemeinden Wilmersdorf, Schöneberg, Tempelhof und Rixdorf gehörten, übernahm 1906 die bis dahin in privater Hand befindliche Bahn und stellte sie 1907 auf elektrischen Betrieb um.



Mit der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 verlor der Kreis Teltow große Teile seines Gebiets und seiner Bevölkerung an Berlin. Die Teltower Bahnlinien kamen jedoch erst 1921 in Berliner Besitz. Ab 1930 fuhr die Straßenbahn dann als Linie 96 vom Bahnhof Tempelhof bis zur Machnower Schleuse. Diese Nummer und die Linienführung behielt die Linie bis zu ihrer Einstellung bei, die erst 1961 mit dem Bau der Berliner Mauer erfolgte.



Natürlich hat es beim Betrieb dieser Linie über die Grenzen zwischen den Systemen hinweg etliche Kuriositäten gegeben. Ab 1949 wechselten in Berlin an den Sektorengrenzen die Schaffner, im Ostsektor stiegen Ost-Schaffner mit Ostgeld zu.  Auch auf der Linie 96 fand an der Sektoren- und Zonengrenze Lichterfelde-Süd, Lindenstraße ein Schaffnerwechsel statt, allerdings stieg hier – wohl aus Rationalisierungsgründen – ein West-Schaffner zu, der jedoch mit Ostgeld versehen war. Nachdem 1950 ein Schaffner der West-BVG in der Sowjetischen Zone – d.h. in der vom Westen nicht anerkannten DDR – verhaftet worden war, fuhr die Linie 96 ab Oktober 1950 in West-Berlin nur noch bis zur Grenze. Die Fortsetzung der Linie 96 von der Grenze bis zur Machnower Schleuse erfolgte anfänglich durch die Potsdamer Verkehrsbetriebe, später dann aber durch die BVG-Ost. Reisende zwischen Teltow und Berlin mussten also an der Grenze den Zug wechseln.



Wer will, kann den Samstags und Sonntags geöffneten Straßenbahnwagon an der Schleuse auch von innen begucken.






























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